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Nicola Gill - Heilpraktikerin Bad Homburg
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Ganz Blog.

Wie hängen nicht integrierten frühkindliche Reflexe mit der Lese-/Rechtschreibschwäche zusammen?


Kindern mit Leseproblemen können das Lesen trotz intensiven Übens nicht automatisieren. In der aktuellen Forschung existieren verschiedene Theorien über die Ursachen dieses Mangels an Automatisierung. Man glaubt, dass Legasthenie durch eine Schwäche in Bezug auf den Lautaspekt der Sprache entsteht. Man nennt das eine phonologische Beeinträchtigung. Nach Meinung der Forscher kann man hier nichts anderes tun, als die Leseübungen zu intensivieren. 

Sehprobleme und Legasthenie

Diesen Theorien widersprechen jedoch den Erfahrungen der Reflexintegrationstherapie, die vielen Kinder verhalf gute Leser zu werden. Kinder mit der Diagnose Legasthenie hatten gleichzeitig moderate bis schwere Sehproblemen. Die Kinder gaben folgendes an:

  • Symptome wie Ermüdung, Reizung und Augenschmerzen
  • Kopfschmerzen beim Lesen
  • Text verschwimmt vor den Augen
  • Worte beginnen zu springen oder sich zu bewegen
  • Eine Zeile wird übersprungen oder das Kind weiß nicht mehr, in welcher Zeile es sich befindet
  • Totale Leseverweigerung

Leider berichten Kinder mit Leseschwäche selten von selbst über ihre Sehprobleme. Lehrer oder Wissenschaftler hingegen, die Legasthenie erforschen, fragen nicht unbedingt danach, denn sie haben gelernt, dass Legasthenie ein phonologisches Problem ist und rein gar nichts mit dem Sehen zu tun hat. Wenn man die Kinder nie nach ihrem Sehen befragt, ist es für sie normal, dass sie Kopfschmerzen bekommen, ihre Augen gereizt sind oder dass der Text verschwimmt oder springt. 

Die Entwicklung des Sehvermögens

Die Entwicklung des Sehvermögens und die Motorik sind eng miteinander verbunden. Durch das angeborene „Programm“ der frühkindlichen Bewegungen entwickeln Kinder ihre Sehfähigheit.

  • Nach Objekten greifen/Objekte in den Mund stecken
  • Den Kopf aus der Bauchlage anheben
  • Sich in den Vierfüßlerstand begeben/Auf allen Vieren schaukeln und krabbeln
  • Robben

Babys, die diese Bewegungen aufgrund motorischer Störungen nicht richtig ausführen können, entwickeln sehr wahrscheinlich Probleme mit dem Sehen.

Zusammenhang Frühkindliche Reflexe – Sehen – Legasthenie

Frühkindliche Reflexe sind angeborene, stereotype, vom Hirnstamm gesteuerte Bewegungsmuster, welche die Bewegungen des Fötus und des Neugeborenen in den ersten Lebensmonaten steuern. Bevor ein Kind Laufen lernt, verbringt es viel Zeit damit diese angeborenen rhythmischen Bewegungen durchzuführen die ihm helfen die frühkindlichen Reflexe zu integrieren. Das Kind muss eine ganze Menge an Bewegungsmustern beherrschen können, bevor es bereit ist zu krabbeln oder zu laufen.

Im Alter von drei Jahren sollten die frühkindlichen Reflexe vollständig integriert sein und somit die Bewegungen des Kindes nicht mehr stören.
Allerdings bleibt bei einigen Kindern ein größerer oder kleinerer Teil an frühkindlichen Reflexen aktiv. Wahrscheinlich haben diese Kinder einige der rhythmischen Babybewegungen ausgelassen oder nicht in ausreichendem Maße ausgeführt.

Nicht integrierte frühkindliche Reflexe können Probleme in verschiedenen Bereichen hervorrufen: bei der Fein- und Grobmotorik, dem Sehvermögen, der Aussprache oder Sprachentwicklung.
Mehrere primitive Reflexe sind wichtig für das Lesen und Schreiben, unter anderem der Asymmetrische Tonische Nackenreflex (ATNR), der symmetrische tonische Nackenreflex (STNR), der Greifreflex und der Babkin-Reflex.

Binokulares Sehen

Binokularen Sehen bedeutet, dass man die Fähigkeit besitzt beide Augen auf einen Punkt zu lenken und die leicht unterschiedlichen Bilder beider Augen einem dreidimensionalen Bild zu integrieren.

Das binokulare Sehen hängt von der motorischen Entwicklung ab, insbesondere der Augen-Hand-Koordination. Die wichtigsten frühkindlichen Reflexe für die Entwicklung der Augen-Hand-Koordination und somit das binokulare Sehen sind der Asymmetrische Tonische Nackenreflex (ATNR) und der Greifreflex.

Einige Kinder mit schweren motorischen Störungen sind nicht in der Lage, diese Bewegungen zu machen und entwickeln einen Strabismus ( S.convergens=Schielen nach innen/S.divergens=Schielen nach außen). Strabismus kann dann zu Doppeltsehen führen oder auch dazu, dass das Bild eines Auges unterdrückt wird.

Phorien

Einige Kinder haben so genannte Phorien (Fehlstellung der Augen/bzw. der Sehachsen) oder nur einen leichten Strabismus, bei dem die Richtung eines Auges oder beider Augen wechselt, wenn das Auge abgedeckt wird und sich entspannt. Anders als permanent schielende Kinder können sie immer noch beide Augen auf denselben Punkt im Raum richten.

Sie haben meist keine Probleme mit dem binokularen Sehen oder nur, wenn sie müde sind. Diese Kinder müssen sich häufig besonders anstrengen, um beim Lesen das binokulare Sehen beizubehalten.

Kinder mit Phorien weisen in der Regel folgende Symptome auf:

  • Es kann zu Doppelsehen kommen, wodurch die Buchstaben auseinander oder ineinander laufen
  • Das Kind hält ein Auge zu, schließt ein Auge oder dreht den Kopf zur Seite, um Doppelsehen zu vermeiden
  • Das Kind verdoppelt beim Abschreiben fälschlicherweise Buchstaben in Worten
  • Das Kind liest anfänglich gut, ermüdet aber nach einer Weile und verliert die Konzentration
  • Das Leseverständnis verschlechtert sich je länger das Kind liest
  • Das Kind liest nur widerwillig oder sucht das Lesen ganz zu vermeiden
  • Die Augen des Kindes sind gereizt oder schmerzen, nachdem es eine Weile gelesen hat
  • Das Kind schaltet ein Auge aus oder unterdrückt dessen Bild (eventuell auch wechselseitig), was dazu führt, dass der Text zu springen scheint
  • Nachdem das Kind eine Weile gelesen hat, bekommt es Kopfschmerzen

Akkomodationsschwierigkeiten

Unter Akkomodation versteht man die Fähigkeit, den Fokus unserer Augen von einem Objekt in der Ferne auf eines in der Nähe zu richten und umgekehrt.

Im Alter von ca. sechs Monaten steht das Kind im Vierfüßlerstand und schaukelt von vorne nach hinten und zurück wobei es abwechselnd nach unten auf den Boden und gerade aus in die Ferne schaut. Diese Bewegung hilft dem Baby dabei, Akkomodation zu entwickeln.

Nahezu alle Kinder mit Legasthenie haben Akkomodationsschwierigkeiten. Es gibt Probleme mit der Akkomodationsflexibilität, d.h. es kann mehrere Sekunden bis eine halbe Minute (oder länger) dauern, bis das Kind nach dem Wechsel des Fokus von der kurzen auf die weite Entfernung wieder klarsehen kann. Auch die Stabilität der Akkommodation kann beeinträchtigt sein, so dass das Kind nicht in der Lage ist, auf den Text fokussiert zu bleiben.

Wenn der Fokus nicht gehalten werden kann, verschwimmt der Text oder beginnt sich zu bewegen. Diese Probleme zeigen sich erst, wenn das Kind bereits eine Weile gelesen hat. Das Lesen wird also mit zunehmender Lesedauer schwieriger. Die Augen müssen extrem anstrengt werden um deutlich zu sehen. Dies wiederum führt zu Kopfschmerzen und Augenreizungen. Oft schiebt das Kind den Text vor und zurück um deutlicher sehen zu können. Es versucht so die instabile Akkomodation auszugleichen.

Anzeichen für Akkomodationsprobleme

  • Beim Lesen bekommt das Kind Kopfschmerzen oder es kommt zu einer Augenreizung
  • Das Kind blinzelt stark beim Lesen oder reibt seine Augen
  • Das Kind beschwert sich darüber, dass der Text verschwimmt
  • Das Kind hält das Buch zu nahe vor die Augen oder es bewegt den Kopf näher heran
  • Das Kind ermüdet beim Lesen schnell
  • Das Leseverständnis nimmt ab, je länger das Kind liest
  • Das Kind liest so wenig wie möglich, es drückt sich vor dem Lesen
  • Das Kind macht beim Lesen oder Abschreiben von der Tafel Flüchtigkeitsfehler
  •  Manche kurzen Wörter liest es falsch, während es lange Wörter erkennt.

Augenfolgebewegungen

Beim Lesen bewegen sich die Augen ruckweise über die Zeile. Wir lesen in so genannten Sakkaden, das heißt das Auge bewegt sich ruckweise in Sprüngen über die Zeile. Jeder Sprung ist ein neuer Fixationspunkt. Ein nicht geübter Leser fixiert öfter und länger als ein geübter, springt öfter in der Zeile zurück als ein geübter. Diese Bewegungen bezeichnet man auch als Regressionen. Diese Art zu lesen findet man auch bei Legasthenikern.

Symptome für Probleme bei Augenfolgebewegungen:

  • Das Kind bewegt beim Lesen eher den Kopf als die Augen von links nach rechts
  • Das Kind muss beim Lesen den Finger benutzen, um zu markieren, wo es ist
  • Sätze werden übersprungen oder doppelt gelesen
  • Das Kind verliert beim Lesen die Textstelle
  • Der Text springt

Kinder und Erwachsene, die unter Legasthenie leiden und deren Fähigkeit zu Augenfolgebewegungen mangelhaft ausgeprägt ist, benötigen Hilfe, um zu guten Lesern zu werden.

Das rhythmisches Bewegungstraining der Reflexintegrationstherapie

Kleinkinder führen rhythmische Bewegungen aus bevor sie laufen lernen. Dadurch integrieren sie ihre frühkindlichen Reflexe, entwickeln Haltungsreflexe und legen somit den Grundstein für Ihre späteren motorischen Fähigkeiten, ihre Sprachentwicklung, Sehvermögen und auch Emotionen.

Das rhythmische Bewegungstraining der Reflexintegrationstherapie basiert auf den rhythmischen Bewegungen von Babys. So werden die nicht, oder nicht lange genug ausgeführten Bewegungen zur Integration der frühkindlichen Reflexe, nachgearbeitet.

Kurz gesagt hilft die Reflexintegration den Kindern und auch Erwachsenen mit Legasthenie dabei, die nötigen Fähigkeiten zu entwickeln, die sie für das automatisierte Lesen benötigen.

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Nicola Gill • Heilpraktikerin • Louisenstr.117 • 61348 Bad Homburg

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